Gibt’s nicht – gibt’s nicht: Das dürfte sich die SPÖ Wiener Neustadt gedacht haben, als es daran ging, Sektionslokale zu Mindestpreisen anzumieten. Die gleichzeitige Nutzung von Immobilien als Seniorenclub und Sektionslokal seitens der SPÖ hatte aber einen bitteren Nachgeschmack…
1.831,92 € für 9 Lokale seit 2007
Die Stadt als Eigentümer vermietete 9 Objekte an das Sozialservice, das auch zur Gänze die Kosten für Strom, Gas und Betriebskosten übernahm. Gleichzeitig waren die Lokale auch an die SPÖ Wiener Neustadt vermietet, die diese als Sektionslokale nutzen und dafür nur rund 20 € pro Lokal und Monat (bereits „inkl. Energie- und Betriebskosten) berappen mussten – und dies für Immobilien bis 230 m². Die Nutzung hingegen war umgekehrt proportional zum finanziellen Aufwand: Nur 16 Stunden Öffnungszeit für die Seniorenclubs standen (theoretischen) 152 Stunden Nutzungsmöglichkeit für die SPÖ gegenüber.
Kontrollamt deckt auf – 900.000 € Schaden für die Stadt
Nach dem Verdachtsfall im UVZ wurden auch die anderen Seniorenclubs unter die Lupe genommen und dabei kamen erschütternde Zahlen zu Tage: In der Obstgasse im Zehnerviertel zahlte beispielsweise das Sozialservice für 10 Jahre bis 2016 rund 88.000 € für Strom, Gas und Betriebskosten, die SPÖ im selben Zeitraum bei überwiegender zeitlicher Nutzung gerade einmal 1.745 €. Bei Betrachtung aller Lokale über den erwähnten Zeitraum dürfte somit ein realer Mieteinnahmenverlust von 900.000 € für die Stadt und somit in weiterer Folge den Steuerzahler entstanden sein.
Bittere Ironie des Schicksals, dass gerade das Sozialservice, das auch und gerade für die Belange der wirtschaftlich schlechter gestellten Menschen zuständig ist, die Kosten für die sozialdemokratische Partei übernommen hat, die sich so oft für gerade jene Menschen als Vertreter sieht…..