176 Schüler in 9 „Farbgruppen“ (schwarz, blau, rot, weiß,…), die jeweils aus allen in der Schule vertretenen Altersgruppen zusammengesetzt waren, traten unter den Blicken des 14-köpfige Lehrerteam mit Direktorin Ariane Schwarz an der Spitze im Rahmen des diesjährigen Sportfestes gegeneinander an. Diese Veranstaltung, die bereits das zweite Mal bzw. Jahr ausgetragen wird, ist auch ein Aushängeschild für die Schule, die seit 2015 als erste und einzige Volksschule in der „Allzeit Getreuen“ das Präfix Sport- vor dem Namen führen darf. Sowohl der Schwerpunkt, als auch die Namensgleichheit mit dem Direktor des Sportgymnasiums Zehnergasse sind nicht zufällig: Ariane und Werner Schwarz sind nicht nur sportlich und administrativ (das BG Zehnergasse ist Partnerschule der Sportvolksschule Otto Glöckel) sondern auch partnerschaftlich verbunden und geben Ihre Leidenschaft zum Wohl der Kinder (und durch zahlreiche (im wahrsten Sinne des Wortes) „bewegende“ Veranstaltungen auch zum Wohle der Stadt) weiter….ganz nach dem Motto: „Wo Schwarz drauf steht, ist Sport drin!“
Das Wetter und das Sportfest…
Bereits vor einer Woche wäre diese Outdoor-Veranstaltung angesetzt gewesen, die dann auf Grund des regnerischen Wetters jedoch um eine Woche verschoben worden ist. Um den Kindern eine die vorsommerliche Hitze im Juni zu ersparen, verlegte man das diesjährige Fest in den Mai – doch auch diese Änderung brachte nicht den gewünschten Erfolg: Mit bis zu 32°C wurde der Festtag (30.05.) der heißeste Tag der Woche. Dennoch: Der guten Laune und der sportlichen Leistungen tat dies keinen Abbruch.
Die vielleicht bekannteste Schule von Wiener Neustadt
Gerade im Zuge der Integrationsdebatte ist diese Schule in der Döttelbachsiedlung in den medialen und familiären Mittelpunkt gerückt: Mit 89,5% Migrantenanteil – 70% der Schüler haben als größte Gruppe türkische Wurzeln – bietet diese Schule für die Lehrer, aber auch die zu unterrichtenden, eine besondere Herausforderung. Im Gespräch war auch zu vernehmen, dass in der Vergangenheit „shitstorms“ gegen die Schule gefahren wurden, unter denen auch die Lehrer zu leiden hätten. Meiner Meinung nach ist es unfair, jene Menschen zu diskreditieren, die versuchen, die Auswüchse und Folgen einer fehlgeleiteten Integrations-, Zuwanderungs- und Sozialpolitik in der Vergangenheit unserer Stadt, in positive Bahnen zu lenken. Die Menschen, die im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich tätig sind, sind am Stärksten von den (meist nicht einfachen) Folgen betroffen und auch nicht hierfür verantwortlich zu machen, weswegen hier eher Anerkennung (und nicht die angesprochene Missachtung) zu zollen ist!
Alle Wege stehen offen….
Doch auch im integrativen Bereich sieht man Erfolge, die das engagierte Lehrer- und Betreuerteam zu verzeichnen hat. So schaffen es alljährlich Schüler ins Gymnasium (eine Abgängerin und nunmehrige Drittklässlerin im BG Zehnergasse krönte sich sogar zur Klassenbesten) oder positionieren sich erfolgreich in einem Lehrberuf. Auch die hier 26 betreuten Asylanten zeigen, dass auch nach relativ kurzer Zeit eine Eingliederung in die (Bildungs-)Gesellschaft möglich ist – wenn man will!! So kann hat es eine Schülerin aus dieser Gruppe geschafft, in der 3. (regulären) Klasse ebenfalls als Klassenbeste hervorzugehen.
Sommerferien – nicht für alle ein Grund zur Freude
Das Wollen und die Bereitschaft der Eltern, Ihre Kinder zu fördern und zu fordern, spielt eine wesentliche Rolle. Gerade die Sommerferien oder besser gesagt der nachfolgende Schulanfang stellen die Lehrkräfte vor besondere Probleme: Obwohl großteils österreichische Staatsbürger, verbringen viele Neo-Österreicher ihren Urlaub (d.h. die gesamte Ferienzeit und auch darüber hinaus) in ihren Herkunftsländern (und hier v.a. in der Türkei). Dies hat zur Folge, dass sowohl das mühsam erarbeitete soziale Gefüge, aber auch die deutschen Sprachkenntnisse oftmals einen massiven Rückfall erfahren. Hier sind auch die Familien gefordert, der Zukunft der Kinder und dem Wohle des Staates, dessen Staatsbürgerschaft ja auch oftmals angestrebt worden war und dessen Teil man dadurch auch geworden ist, den Vorzug vor persönlichen Interessen zu geben!
Partner glauben an die Schule
Viele Veranstaltungen – so wie auch dieses Sportfest – bedürfen nicht nur tatkräftigen Zupackens, sondern auch finanzieller Unterstützung. So sind die die Bäckerei Linauer, Bücher-Papier-Geschenke-Knotzer aus Mattersburg und das Futterhaus von Hr. Wolfgang Kamper zu erwähnen und auch ein Dank auszusprechen.