1951 hat der Gemeinderat der Statutarstadt Wiener Neustadt beschlossen, eine Krankenpflegeschule am Standort des Krankenhauses einzurichten. 1964 wurde dann ein Neubau hierfür geschaffen, in dem 1966 die Unterrichtstätigkeit aufgenommen wurde. 1978 wurden dann die bis dahin tätigen geistlichen Schwestern abberufen. Die seither tätigen „weltlichen“ Pflegekräfte erhielten im Rahmen der diesjährigen Diplom- bzw. Abschlussfeier Verstärkung um weitere 58 Kolleginnen und Kollegen….
Pflege – ein wachsendes Berufsfeld im Wandel
Dem Beschluss der Landesgesundheitsreferenten vom 14.05.2014 folgend wurde mit einer Novelle zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz 2016 die Umstellung des bisherigen 2-stufigen Pflegesystems (Pflegehelfer, Gesundheits- und Krankenpfleger/schwester) auf ein dreistufiges Modell (Pflegeassistent, Pflegefachassistent, Gesundheits- und Krankenpfleger (Bacc.)) beschlossen. Diese Änderungen wirken sich auch – und besonders – auf den Ausbildungsstandort Wiener Neustadt aus. Während an der Fakultät Gesundheit der Fachhochschule Wiener Neustadt das Bachelor-Studium „Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege“ angeboten und damit die bisherige Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger von den Krankenpflegeschulen mit dem Studienjahr 2018/2019 nun entgültig übernommen wird, werden zukünftig die Ausbildungen zum Pflegefachassistenten (2-jährig) und Pflegeassistenten (1-jährig) an der Krankenpflegeschule Wiener Neustadt beheimatet sein.
Ein Freudentag nicht nur für die Absolventen
Die Alterspyramide der Bevölkerung weist einen steigenden Bedarf an medizinischen und Pflegeleistungen auf. Dementsprechend durften sich nicht nur die Absolventinnen und Absolventen an diesem Tag freuen, sondern auch die Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädter (und natürlich darüber hinaus), da mit den frisch Ausgebildeten neue benötigte Pflegekräfte für die Gesellschaft zur Verfügung stehen. Der zunehmende Ärztemangel hat auch dazu geführt, dass ursprünglich von Ärzten übernommene Aufgaben zusehends von Pflegekräften übernommen werden bzw. übernommen worden sind – ein Umstand, auf den Nationalratsabgeordneter Johann Rädler im Rahmen der Festrede dezidiert einging. Die Direktorin Daniela Schnell ergänzte, dass nicht Wissen allein in diesem Beruf ein tragfähiges Fundament für den Alltag darstellt, sondern auch die persönliche Haltung zu dieser Berufung. Und das nicht nur die Tätigkeit, sondern auch die Ausbildung, mit zahlreichen Anstrengungen und Entbehrungen verbunden ist (so umfasst die Ausbildung des diplomierten Krankenpflegers 4.600 Stunden, jene des Pflegeassistenten 1.600 Stunden Theorie und Praxis), konnte man an den sichtlich erleichterten Gesichtern der 34 diplomierten Krankenpfleger und 24 Pflegeassistenten ablesen, mit denen wir diesen Freudentag im Stadttheater feiern durften…..