Auf Grund der wachsenden Bevölkerung, der Steigerung der Anzahl der zu sammelnden Fraktionen, aber auch des Umweltbewusstseins der Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädter wird die Abfallwirtschaft unserer Stadt vor immer größere Aufgaben gestellt. Ein Nadelöhr ist sicher die zeitlich befristete Möglichkeit der Anlieferung von Abfall direkt in der Abfallbehandlungsanlage in der Heideansiedlung, die gerade am Wochenende und zu Stoßzeiten zu längeren Schlangen Abliefernder und dementsprechendem Unmut geführt hat. Obwohl die zuständigen Mitarbeiter der WNSKS ihr Bestes für die Umwelt und die Bevölkerung tun, waren auf Grund der baulichen Gegebenheiten nur begrenzte Verbesserungen möglich. Der Einbau der zweiten Waage hat zwar zu einer kurzfristigen Entspannung der Situation geführt, die Zuwachsraten haben diesen Vorteil jedoch in kurzer Zeit kompensiert, wie mir Ing. Rudolf-Udo Wiesmüller (Leiter der Abfallwirtschaft) berichtete.
Da ich selbst versuche, Müll ordentlich zu trennen und ich im eigenen Haushalt mit großen Mengen konfrontiert bin, bin ich – so wie viele andere Mitbürger – oftmals „Gast“ in der Heideansiedlung und war mit der unbefriedigenden Situation konfrontiert, die immer wieder auch die Emotionen hochgehen ließen. Dementsprechend habe ich mich eingesetzt, um hier eine Verbesserung zu erzielen, die nun mit der Errichtung des neuen Wertstoffzentrums, wo großes Augenmerk auf die Kundenorientierung gelegt wurde, einen erfolgreichen Abschluss finden.
Die neue Anlage: ein Vorteil für die Bevölkerung und die Umwelt
Auf ca. 9500 m² wird im östlichen Anschluss wird das zukünftige Wertstoffsammelzentrum im Anschluss an das derzeitige Wertstoffsammelzentrum entstehen. Der größte Vorteil ist, dass die Zu- und Abfahrt über ein Zutrittssystem gesteuert wird, das auch einen unbemannten Betrieb – und somit einen de facto Rund-um-die-Uhr-Betrieb – möglich macht! Somit können allfällige Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt und die Wartezeiten massiv reduziert werden. Bereits vorausschauend wurden auch Flächen vorgesehen, die den nachträglichen Einbau einer Brückenwaage ermöglichen, um zukünftig auch hier kostenpflichtige Abfälle annehmen zu können. Um einen geordneten Betrieb zu gewährleisten, wird eine einmalige Registrierung notwendig. Videoüberwachung soll verhindern, dass das Wertstoffzentrum zweckentfremded und zu einer „wilden Deponie“ wird. Kostenpflichtige Abfälle werden weiterhin über die bisherige Anlage abgewickelt.
Das Bauwerk
Das neue Wertstoffsammelzentrum besteht aus einem überdachten Podest (ca. 36,10 x 8,80 m), welches über 2 Rampen (je 20 m Länge) und insgesamt 3 Stiegen erschlossen wird. Die Rampen und das Podest weisen eine Durchfahrtsbreite von 6,00 m auf und befinden sich 2,0 m über Ausgangsniveau. Vom Podest können 6 Großcontainer (Papier, Kunststoff, Alteisen, Elektrokleingeräte, Elektrogroßgeräte, usw.) befüllt werden. Auf ursprünglichem Niveau sind noch 5 Kleincontainer angeordnet. Außerdem wird neben den Kleincontainern noch ein Sanitärcontainer und ein Lagercontainer situiert. Auf dem Lagercontainer ist ein Bürocontainer (für das Betriebspersonal zu den Öffnungszeiten) geplant. Das gesamte Podest ist mit einem Flugdach (ca. 38 x 21m = ca. 800m²) überdacht. Im Südosten des Wertstoffsammelzentrums ist noch eine Erweiterungsfläche für das „Geschirrmobil“ vorgesehen und im Nordwesten eine Erweiterungsfläche als Abstellplatz für Container. Im Zuge des Projektes werden auch zusätzliche Parkplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallwirtschaft geschaffen.
Im Sommer 2020 sollte das 1 Mio. € teure Projekt abgeschlossen sein und in weiterer Folge der Bestimmung übergeben werden!