…sondern gastiert seit 11.05.2019 auch im Theater im Neukloster. Genauer gesagt bringen Irene und Familie Scherz mit Ihrem Team in Ihrer neuesten Produktion das Leben des berühmtesten Neustädter Sohnes – mit Schwerpunkt auf die Übernahme des Herzogtums Burgund in den späten 70er-Jahre des 15. Jahrhunderts – dem interessierten Publikum näher….
Maximilian I – der mächtigste Mann seiner Zeit
Der am 22.03.1459 in der Neustädter Burg geborene Maximilian ist zwar den meisten Menschen als „letzter Ritter“ bekannt, war aber retrospektiv betrachtet eher der „erste Kanonier“, da er zwar feudalen Prunk des Hochmittelalters inszenierte, aber militärisch dem Neuen (im Gegensatz zu vielen seiner Nachfolger) sehr aufgeschlossen war. Aber auch im Justiz-, Verwaltungs- und Finanzwesen begann der Kaiser umfassende Änderungen, um das in zahlreiche Fürstentümer zersplitterte und oftmals uneinige „Heilige Römische Reich deutscher Nation“ zu reformieren und zentralisieren. Dies sollte alles zu einer Stärkung des Gesamtstaates führen, um auch aktive Außenpolitik betreiben zu können. Zu diesem Zwecke diente auch die sehr aktive Heiratspolitik, die dem Haus Österreich (mehr noch als die militärische Intervention) Weltgeltung einbrachte. Maximilian I selbst brachte mit seiner (Liebes)Heirat mit Maria von Burgund nicht nur das „Zwischenland“ des Deutschen Reiches und Frankreich an sich, sondern füllte mit dem reichen französischen Lehen auch seine (bzw. seines Vaters Friedrich III.) notorisch knappe Staatskasse. Seine (bzw. durch seine Kinder fortgeführte) Expansion dorthin, aber auch in Richtung Böhmen, Ungarn und Spanien brachten zwangsläufig die Gegnerschaft von Frankreich, das sich vom Osten (Deutsches Reich und Burgund) und Süden (Spanien) bedroht sah – und welches seinerseits mit dem Osmanischen Reich konspirierte, um Habsburgs „einzukreisen“….
Großes Interesse brachte Maximilian auch der Kunst und und Literatur entgegen, die er als humanistisch geprägter Mensch förderte. Mit seinen zu großen Teilen selbst verfassten Werken „Weißkunig“ und „Theuerdank“ förderte er u.a. auch die Vereinheitlichung der deutschen Sprache, in dem er die „Amtssprache“ in Richtung einer mitteldeutschen Einheitssprache zu harmonisieren versuchte.
Landesausstellung im Todesjahr
Am 12.01.1519 schloss einer der wichtigsten Habsburger auf der Reise von Innsbruck nach Linz in Wels für immer seine Augen. Seinem Wunsch gemäß wurde er in der Wiener Neustädter Burg zur letzten Ruhe gebettet – ehe er nun im „Theater im Neukloster“ wieder auferstand und ihm dieses Stück im Jahr der Landesausstellung in Wiener Neustadt gewidmet wurde. Klemens Patek und Lena Maria Steyer hatten als junger Maximilian und Maria von Burgund die Hauptrollen inne, die unter Gesamtleitung von Harald Scherz perfekt in Szene gesetzt wurden. Mit u.a. Andreas Scherz (Ludwig XI. von Frankreich), Michaela Mikesch (als Marias Stiefmutter Margareta von York), Herbert Mitsch (alter Kaiser Maximilian) und Florian Scherz (Kaiser Friedrich III.) begeisterten weitere altbekannte Schauspieler das Publikum, wobei sich letzterer auch für das Buch, die Regie und die Musik verantwortlich zeigte und gemeinsam mit den Liedtexten von Irene Scherz manch neuer Ohrwurm in die Welt gesetzt wurde…