Jeder Mensch durchlebt persönliche Krisen: Die Stärkung der Widerstandskraft gegen solche (Resilienz) und die Dokumentation mittels eines digitalen Tagebuches standen im Mittelpunkt eines fächerübergreifenden Projektes der Landesberufsschule Theresienfeld, im Zuge dessen auch der Besuch im Stadttheater Wiener Neustadt auf dem Plan stand…
Erik und Erika
Der Film des österreichischen Liedermachers und Regisseurs Reinhold Bilgeri beschäft sich mit dem Schicksal der rot-weiß-roten Abfahrtsweltmeisterin von 1966, Erika Schinegger, die auf Grund der anatomischen Ausprägung der Genitalien ursprünglich ein Leben als Mädchen führte. Erst mit 19 Jahren erfuhr sie, dass sie eigentlich ein Mann war. Sowohl der ursprüngliche Umgang in Bezug auf der (vermeintlich) eigene und das andere Geschlecht, aber auch die gesellschaftlichen Probleme, die sich nach der Klärung der tatsächlichen Verhältnisse ergaben, führten zu massiven Krisen, die Erik(a) Schinegger bewältigen musste. „Erschwerend“ hinzu kam das öffentliche Interesse, in welchem ein Spitzensportler stand/steht und das zeitliche (60er-Jahre) und räumliche (kleindörfliche periphere) Umfeld, das den Umgang mit dieser speziellen Situation nicht erleichterte….
Viel Eigeninitiative und ein hochkarätiger Gast…
…werteten den Vormittag zusätzlich auf. Schüler der LBS Theresienfeld präsentierten eine Eigeninszenierung einzelner Schlüsselszenen vor über 250 Schülern, Lehrern und Gästen. Mit Markus Freistätter war auch der Hauptdarsteller anwesend, der nicht nur sehr persönliche Fragen beantwortete, sondern auch über seine eigenen „Krisen“ und Erfahrungen bei der Produktion dieses Filmes berichtete. Reinhold Bilgeri hatte ebenfalls sein Kommen angekündigt, konnte jedoch auf Grund der meteorologischen Lage die Fahrt aus Vorarlberg nach Wiener Neustadt nicht antreten.
Bei der Umsetzung des Projektes sind von Lehrerseite besonders Natalie Petratschek als Projekthauptverantwortliche und Wolfang Pannek als theaterpädagogischer (Beg)Leiter der Schülerperformance hervorzuheben. Das Engagement der Protagonisten wurde auch durch das sichtbare Interesse der anwesenden Schülerinnen und Schüler gewürdigt, das während der ganzen Veranstaltung erkennbar war….