Unsere Stadt ist um eine Attraktion reicher: Das Stift Neukloster (wieder)eröffnete eine Sammlung, die Stücke aus der bald 600-jährigen Geschichte des Neuklosters seit der Gründung 1444 zeigt. Man schließt damit an die Geschichte dieser Institution an, die zwar nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgelebt ist, aber dann im in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts „sanft entschlafen“ (O-Ton Pater Prior Walter bei der Eröffnung) ist. Bei der Eröffnung, bei der dieser Schatz nun wieder „wachgeküsst“ wurde, waren zahlreiche Gäste aus dem kirchlichen Leben, u.a. Abt Maximilian II. Heim von Heiligenkreuz, mit dem das Neukloster seit 1881 verbunden ist und der „Neustädter Hauspfarrer“ Pater Johannes Vrbecky. Von politischer Seite waren zahlreiche Stadt- und Gemeinderäte mit Bürgermeister Klaus Schneeberger an der Spitze zu dieser Feier erschienen.
4.700 Stücke zeigen die Sammelleidenschaft der Zisterzienser
2 aus Sizilien stammende Korallenkrippen aus dem 17. Jahrhundert und ein Muschelpokal aus Jaspis (mikrokristalline Variätät des Quarz) stellen besondere Glanzlichter aus dem Repertoire aus 1000 Kunstkammerobjekten, 3.500 Steinen und Muscheln sowie 200 Gemälden dar. Exotische Stücke sind u.a. das mit Koransprüchen beschriftete „Talismanische Hemd“, das ein Relikt der Türkenkriege ist, eine aus Holz gefertigte Mumienhand und eine um 1860 in der heutigen Augarten-Porzellanmanufaktur hergestellte Semmel. Der Großteil der Objekte stammt aus der Blütezeit des Neuklosters von 1740 – 1800. Das ursprüngliche Museum wurde im 2. Weltkrieg durch einen Bombentreffer zerstört, der Großteil der Objekte ist aber erhalten geblieben.
Multinodale Zusammenarbeit
Viele Institutionen haben einen Beitrag geleistet, um diesen Schatz wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach der Bergung und Katalogisierung wurden zahlreiche Stücke durch Mitarbeiter der Universität für Angewandte Kunst restauriert. Mit diesen Arbeiten sind vor allem die Namen der Leiterin des Instituts für Konservierung und Restaurierung, Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriele Krist und Univ.-Ass. Mag. Johanna Wilk verbunden, die sich mit diesem Schatz im Rahmen der Dissertation eingehend auseinandergesetzt hat. Die finanzielle Bedeckung haben sich das Land Niederösterreich im Rahmen der Aktion „Schätze ins Schaufenster – Qualitätsoffensive Museumsdepot“ und das Stift Heiligenkreuz bzw. das Stift Neukloster geteilt.