Wiener Neustadt hat im Laufe seiner Geschichte herausragende Menschen hervorgebracht. Einer dieser Menschen ist Karl Merkatz, der seiner Heimatstadt mit seinem künstlerischen Schaffen auch ein internationales Denkmal gesetzt hat….
Sackbauer, Bockerer und Spritzenkarli
Am 17. November 1930 in der „Allzeit Getreuen“ geboren hat Karl Merkatz auch hier seine Kindheit verbracht. Seine ersten schauspielerischen Versuche unternahm er u.a. im Keller unter der Vorstadtkirche (heute Bude der katholischen Verbindung Babenberg), aber auch sonst war „Karli“ kein Kind von Traurigkeit und unternahm allerlei Streiche. Nach der Ausbildung in Salzburg und einem ersten Engagement in Heilbronn (Deutschland), bei dem er auch ein „scharfes Mädel kennenlernte, dem er zu lange und zu tief in die Augen schaute – und nun ist er mehr als 60 Jahre verheiratet“ (O-Ton Karl Merkatz), kam er wieder nach Wiener Neustadt zurück. In weiterer Folge entdeckte Merkatz neben zahlreichen Theaterengagements in Deutschland und Österreich seine Liebe zum Film, der er von 1975 – (vorerst) 2015 treu blieb. Unvergessen ist seine Rolle als Edmund Sackbauer, die er von 1975-1979 in „Ein echter Wiener geht nicht unter“ innehatte und in der er den „grantelnden“ Wiener wie kein zweiter verkörperte. Beim nicht minder bekannten „Der Bockerer“ (4 Teile von 1981 – 2003) arbeitete er auch Episoden der eigenen Lebensgeschichte auf, während er sich mit „Spritzen-Karli“ voll und ganz seiner Heimatstadt widmete.
…aber auch Sänger und sozial aktiv
Für sein Schaffen wurde Karl Merkatz oftmals ausgezeichnet: so erhielt er u.a. am internationalen Filmfestival in Moskau 1981 die Auszeichnung zum besten Schauspieler („Der Bockerer“), 1996 die goldene Romy als beliebtester Schauspieler, die Auszeichung als bester Schauspieler Anfang der 80er am „World Film Festival Montreal“ 2012 und das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse“ 2016. Obwohl derzeit im Bundesland Salzburg wohnend, ist Karl Merkatz Wiener Neustadt immer treu geblieben und hat auch seine Verbundenheit mit unserer Stadt stets nach außen getragen. 1995 erhielt er hierfür den Ehrenring.
„Nebenbei“ nahm Merkatz Ende der 1970er-Jahre auch Lieder auf und gab 2005 („So bin ich“ – Autobiographie) und 2008 („Meine liebsten Weihnachtsgeschichten“) zwei Publikationen heraus. 1999 bis 2001 stand er auch der Menschenrechtsplattform „SOS Mitmensch“ als Vorsitzender zur Verfügung und war Pate eines Pandabären im Tiergarten Schönbrunn.
11 Ehrenzeichenverleihungen
Doch nicht nur Karl Merkatz wurde geehrt, auch 11 weitere Wiener Neustädter wurden für Ihr „über das normale Maß hinausgehende“ Engagement geehrt. Oft Jahrzehnte lange Tätigkeit im Sozial- und Kirchenwesen, im sportlichen, modellbahnerischen und öffentlichen Bereich fanden somit Anerkennung.