Christina Kandler und Michael Kietreiber haben die „Allzeit Getreue“ um eine Institution bereichert: Dort, wo viele – so auch ich – als Kinder weite Teile des Sommers verbrachten, wurde nun am 11.08. das „Ungarbräu“ feierlich eröffnet. Mit diesem Schritt wurde nicht nur eine gastronomische Lücke in unserer Heimatstadt, sondern auch jene eines „Stamm-Beisls“ als „soziales Zentrum“ für die Ungarviertler gefüllt, die nun bereits seit Jahren ohne eigene Gastronomie in Ihrem stark wachsenden Stadtteil auskommen mussten…
Historisches Ambiente…
Das Konzept ist offen an das Wiener „Schweizer Haus“ angelehnt, dessen Idee Michael Kietreibers Nachbar in einem belanglosen Gespräch aufgebracht hatte. Als 1920 Karl Kolarik, der Vater des jetzigen Betreibers des „Schweizer Hauses“ die ehemalige „Schweizer Meierei“ übernahm und damit den Grundstein für dieses Wiener Aushängeschild legte, waren die Räumlichkeiten des nunmehrigen „Ungarbräu“ bereits 3 Jahre alt. Das somit bereits in der K.& K.-Monarchie errichtete Bad fiel genau 90 Jahre später der Schließung zum Opfer. 101 Jahre nach der Eröffnung und 11 Jahre nach der Schließung des Bades erhält das zwischenzeitlich als „Cafe Servus“ geführte Anwesen nun eine neue, zukunftsweisende Bestimmung!
…und traditionelle österreichische Kost
Und was würde besser in ein architektonisches alt-österreichisches Kleinod passen als gute „alte“ österreichische Küche? Mit Stelze, Grillhendl und SpareRibs stehen neben dem Wiener Schnitzel die wohl beliebtesten heimischen Gerichte ganz oben auf dem Speiseplan. Dazu wird – ebenfalls in alt-österreichischer Manier – dass seit 1895 gebraute „Budweiser“ kredenzt (Bemerkung: das „tschechische“ Budweiser entstand 1895, nachdem bereits 1795 – also 100 Jahre vorher – das Budweiser Bürgerbräu enstanden war, das jedoch von Deutschen Braumeistern kreiert worden war). 160 Plätze stehen für die Gäste zur Verfügung, darunter (derzeit) auch 70 „indoor“-Plätze im „Stüberl“….
Sehr viel Emotion bei der Eröffnung – und bereits Ausbaupläne
Michael Kietreiber – ursprünglich Wiener – hat bereits mit seinem Army-Shop „Checkpoint Charly“ Wiener Neustadt-Erfahrung. Auch privat ist er nur wenige Kilometer von Wiener Neustadt entfernt sesshaft geworden. Nach seiner Liebe zu seiner Frau hat er nun seine „2. Liebe“ zu den Räumlichkeiten des ehemaligen Ungarbades entdeckt – die seine Frau auch toleriert, wie er bei seinen Eröffnungsworten dezidiert betonte! Noch vielmehr: Sie ist selbst Teil des Teams und gemeinsam sorgen Sie mit Ihren Mitarbeitern dafür, dass „der Laden läuft“. Emotional wurde Kietreiber auch, als er über seine Familie sprach: ein selbst erlittener Schicksalsschlag im Familienkreis war Grund, auch nicht auf andere zu vergessen, sodass die freiwilligen Spenden zur Eröffnung der „Make a Wish“-Foundation zugute kommen, die Herzenswünsche schwer kranker Kinder erfüllt….
….und bereits bei der Eröffnung erzählte mir Michael Kietreiber von seinen zukünftigen Plänen, das Ungarbräu betreffend. Dementsprechend darf dem neuen gastronomischen Betrieb viel Erfolg und viele Gäste gewünscht werden, sodass diese auch zum Wohle der Stadt umgesetzt werden können….